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Ausschleichen/Absetzen der Therapie
➤ Bei Patienten, die die Therapieziele erreichen (beispielsweise im
Idealfall durch Remission oder eine geringe Krankheitsaktivität, falls
eine Remission nicht erreichbar ist), kann das Ausschleichen und
schließlich das Absetzen der Therapie in Erwägung gezogen werden.
➤ Zu den potenziellen Vorteilen des Ausschleichens können ein
geringeres Risiko von entweder unerwünschten Ereignissen oder
Nebenwirkungen sowie pharmaökonomische Vorteile gehören.
➤ Die Entscheidung über ein Ausschleichen der Therapie sollte
gemeinsam mit dem Patienten getroffen werden.
➤ Im Arzt-Patienten-Gespräch sollte der Patient über die optimale
Vorgehensweise zum Ausschleichen der Therapie informiert
werden (beispielsweise über Dosisreduzierung, verlängerte
Behandlungsintervalle, und geeignete Zeitintervalle zur Durchführung
von Veränderungen).
➤ Patienten und Ärzte müssen verstehen, dass mit dem Ausschleichen
die folgenden möglichen Nachteile verbunden sind:
• Reaktivierung der Krankheitsaktivität, wobei die Möglichkeit besteht, dass das
Ziel nicht sofort wieder bzw. nicht immer erreicht wird
• Es ist nicht möglich vorherzusagen bei welchen Patienten die Behandlung
erfolgreich ausgeschlichen werden kann, welche Patienten vielleicht alle
Medikamente absetzen könnten und bei welchen Patienten das Ausschleichen
überhaupt nicht in Frage kommt.
• Obwohl der Schwerpunkt auf aktiven Domänen wie peripherer Arthritis liegt,
ist nicht bekannt, wie sich das Ausschleichen einer wirksamen Therapie auf
Komorbiditäten und verwandte Erkrankungen auswirken könnte, wie z. B. auf
das erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welches vermutlich mit
systemischen Entzündungen zusammenhängt.